Page 29 - ZHOU ENLAI AUSGEW ÄHLTE SCHRIFTEN Band I
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EINIGE FRAGEN ZUR ENTWICKLUNG DES
WESTLICHEN HUNAN-HUBEI-
SOWJETGEBIETES *[1]
(17. März 1929)
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Genosse Lu Dongsheng überbrachte uns euren Bericht Ende
letzten Jahres. Wir haben ihn sofort studiert und euch in einem Brief
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über die Resolutionen des VI. Parteitags der KPCh berichtet, die sich
mit der allgemeinen politischen Linie der Partei, der gegenwärtigen
revolutionären Situation und den Hauptaufgaben des Guerillakampfes
befassen. Der Brief müßte euch inzwischen vorliegen, wir hatten ihn
Genossen Lu mitgegeben.
Euren Brief vom 17. Januar haben wir erhalten. Wir wissen nun,
daß ihr trotz Schwierigkeiten, trotz Hunger und Kälte, die Offiziere und
Mannschaften in mutige bewaffnete Kämpfe geführt, einen großen Teil
der Massen mobilisiert, eine Menge Waffen vom Feind erbeutet und
einige Truppenkontingente der reaktionären Miliz vernichtet habt. Ihr
habt völlig richtig gehandelt.
Als Antwort auf euren Brief gibt euch das Zentralkomitee folgende
Anweisungen:
1. Aufstände. Ein Aufstand ist eine direkte Aktion der bewaff-
neten Massen auf dem Höhepunkt eines revolutionären Kampfes zum
Sturz der reaktionären Klasse und zur Eroberung der politischen Macht.
Gegenwärtig gibt es auf Landesebene keine unmittelbare revolutionäre
* Dies ist ein Briefentwurf für das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei
Chinas mit Instruktionen für Genosse He Long und das Frontkomitee des Westlichen
Hunan-Hubei-Sowjetgebietes.
[1]Als Jiang Jieshi und Wang Jingwei im Jahr 1927 die Revolution verrieten,
erhoben sich die chinesischen Kommunisten an verschiedenen Orten des Landes zu
wiederholten bewaffneten Aufständen. Die nach dem Aufstand errichteten Machtor-
gane hießen Sowjets und die von ihnen kontrollierten Gebiete Sowjetgebiete. Der
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