Page 17 - ZHOU ENLAI AUSGEW ÄHLTE SCHRIFTEN Band I
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UNSERE ROLLE IM GEGENWÄRTIGEN POLITISCHEN KAMPF 13
propagieren und immer wieder unsere politischen Auffassungen öffent-
lich bekanntmachen. Unsere politischen Auffassungen und unsere Kri-
tik haben unter der Guomindang-Regierung ein positives Ziel; wir hof-
fen, daß die Guomindang-Regierung sie akzeptiert, denn sie unter-
scheiden sich fundamental von der feindlichen Kritik und der spalteri-
schen Propaganda der Imperialisten, Kriegsherren und halbfeudalen
Kräfte. Sollten die Genossen in der Guomindang unsere positive Kri-
tik mit den Gerüchten und der zersetzenden Propaganda der Imperia-
listen und Reaktionäre gleichsetzen oder, ungeachtet der wahren
Verhältnisse, diejenigen, die gegen ungesetzliche Handlungen von
Beamten und Offizieren protestieren und falsche Maßnahmen der Guo-
mindang-Regierung kritisieren, beschuldigen, sie verleumdeten die gan-
ze Guomindang und sabotierten die Nationalregierung, so handeln sie
eigenmächtig und erheben wissentlich falsche Anklage. In den letzten
Monaten ist es zum Beispiel häufiger vorgekommen, daß Beamte und
Offiziere Arbeiter unterdrückten und die Bauernbewegung sabotierten.
Durch unsere Kritik an diesen Gesetzesbrechern und durch die For-
derungen der Arbeiter und Bauern sollte erreicht werden, daß die Guo-
mindang-Regierung die Schuldigen bestraft und damit an ihrer eigenen
Politik gegenüber den Arbeitern und Bauern festhält. Es heißt dazu
selbst in der Nationalen Wochenzeitung, einer Publikation, die von
linken Genossen in der Guomindang herausgegeben wird: „Jeder
Beamte unter der Guomindang-Regierung sollte die Bewegung der Ar-
beiter und Bauern unterstützen und politische Kräfte für die Revolution
gewinnen. In unserer Partei sollte es auf keinen Fall Mitglieder geben,
die die Bewegung der Arbeiter und Bauern sabotieren oder sie unter-
schätzen. Die von unserer Partei gestellte Regierung sollte bei der Be-
handlung dieser Fälle eiserne Disziplin walten lassen.“ „Wir haben im-
mer gehofft, daß die Partei das Vertrauen und die Unterstützung des
Volkes gewinnen würde, aber die Parteimitglieder, die an der Macht
sind, haben entgegen unserer Erwartung die Partei dem Volk ent-
fremdet; das ist äußerst schmerzlich!“ „... Wir sind in Sorge, daß die
Partei den Rückhalt im Volk verliert oder gar zerstört wird: Das ist
die Angst, die die ,Verteidiger der Partei‘ ständig haben. Man kann
nicht die allmählich erwachenden Volksmassen im Namen der Revo-
lution zwingen, blind zu handeln; noch weniger können wir den orga-
nisierten Volksmassen etwas vorheucheln und ihnen unrealistische
Versprechungen machen. Nein, das können wir ihnen nicht antun.
Gegenwärtig müssen wir dringend die Partei unter den Menschen be-
kanntmachen. Das Volk wird durch diese Sabotage nicht nur der