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unerschütterlich an der marxistisch-leninistischen Lehre von der sozia-
len Revolution festhalten und dem Volk zum Verständnis dessen
verhelfen, daß die soziale Revolution nicht nur unbedingt notwendig,
sondern auch durchaus möglich ist und daß diese wissenschaftliche
Wahrheit durch die ganze Menschheitsgeschichte und durch den Sieg
der Sowjetunion bestätigt worden ist.
Wir müssen jedoch den Kampf der verschiedenen Gegensätze
konkret untersuchen und dürfen keine unangebrachte Anwendung der
obenerwähnten Formel auf alle Dinge zulassen. Die Widersprüche und
der Kampf sind allgemein, absolut, doch die Methoden zur Lösung
der Widersprüche, das heißt die Formen des Kampfes, sind je nach
dem Charakter der Widersprüche verschieden. Manche Widersprüche
weisen einen offen antagonistischen Charakter auf, andere nicht. Je
nach der konkreten Entwicklung der Dinge werden manche ursprüng-
lich nichtantagonistische Widerspruche zu antagonistischen, dagegen
andere, ursprünglich antagonistische, zu nichtantagonistischen Wi-
dersprüchen.
Solange Klassen bestehen, sind die Widersprüche zwischen richti-
gen und falschen Ansichten in den Reihen der Kommunistischen
Partei, wie oben festgestellt wurde, eine Widerspiegelung der Klassen-
widersprüche innerhalb der Partei. In der Anfangsperiode oder in
einzelnen Fragen treten diese Widersprüche nicht unbedingt sofort als
antagonistische zutage. Doch mit der Entwicklung des Klassenkampfes
können auch sie sich zu antagonistischen Widersprüchen entwickeln.
Die Geschichte der KPdSU zeigt uns, daß sich die Widersprüche
zwischen den richtigen Ansichten Lenins und Stalins und den falschen
Ansichten Trotzkis, Bucharins und anderer anfangs nicht in antago-
nistischer Form kundtaten, in der Folge aber zu einem Antagonismus
entwickelten. Auch in der Geschichte der Kommunistischen Partei
Chinas gab es solche Fälle. Die Widersprüche zwischen den richtigen
Ansichten vieler Genossen in unserer Partei und den falschen An-
sichten von Tschen Du-hsiu, Dschang Guo-tao und anderen traten
anfangs auch nicht in antagonistischer Form zutage, entwickelten sich
aber in der Folge zu antagonistischen. Derzeit weisen die Widersprü-
che zwischen richtigen und falschen Ansichten innerhalb unserer
Partei keine antagonistische Form auf, und wenn die Genossen, die
Fehler begangen haben, diese zu korrigieren verstehen, werden sich
diese Widersprüche nicht zu antagonistischen entwickeln. Darum muß
die Partei einerseits einen ernsten Kampf gegen falsche Ansichten
führen, andererseits aber jenen Genossen, die Fehler gemacht haben,