Page 3 - Rede bei der deutschen Körber-Stiftung
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REDE BEI DER DEUTSCHEN KÖRBER-STIFTUNG


                           nur Entfernungen, Berge und Meere sind, die Menschen voneinander
                           trennen, sondern vor allem die Mauern in den Köpfen der Menschen.
                           Von Gottfried W. Leibniz stammt der berühmte Satz: „Tauschen wir
                           unsere Gaben aus und entzünden wir Licht am Lichte.“
                               Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und Chinas unbeirrtes
                           Bekenntnis zur friedlichen Entwicklung als Thema aufgreifen und ein
                           paar Gedanken zu Chinas Reform und Entwicklung erläutern, in der
                           Hoffnung, dass Sie China noch besser kennen und verstehen lernen.
                               Schon vor langer Zeit gab China der Welt sein feierliches
                           Versprechen, unbeirrt den Weg der friedlichen Entwicklung zu
                           beschreiten. Unser Land setzt sich seit jeher dafür ein, sich durch die
                           Wahrung des Weltfriedens zu entwickeln und diesen umgekehrt durch
                           die eigene Entwicklung zu sichern. Der Weg der friedlichen Entwicklung
                           ist Chinas Antwort auf die Frage der internationalen Gemeinschaft, in
                           welche Richtung sich China entwickeln wird. Er ist zudem Ausdruck des
                           Selbstvertrauens und Selbstverständnisses des chinesischen Volkes bei der
                           Verwirklichung seiner eigenen Entwicklungsziele. Dieses Selbstvertrauen
                           und Selbstverständnis entspringen der geschichtsträchtigen und
                           reichhaltigen chinesischen Kultur sowie der Erkenntnis, welche
                           Bedingungen letztlich die Voraussetzung zum Erreichen unserer eigenen
                           Entwicklungsziele bilden. Nicht zuletzt ergibt sich beides auch daraus,
                           dass wir die Haupttendenz der weltweiten Entwicklung erkennen und
                           aufgreifen.
                               Die chinesische Nation ist eine friedliebende Nation. Die tiefste
                           geistige Bestrebung einer Nation besteht darin, in ihrem von Generation
                           zu Generation weitergegeben Geist das grundlegendste Erbe zu
                           ergründen. Die chinesische Zivilisation, die auf  eine Geschichte
                           von mehr als fünf  Jahrtausenden zurückblickt, ist nach wie vor eine
                           Friedenskultur. Das Streben nach Frieden, Eintracht und Harmonie
                           ist in der Geisteswelt der chinesischen Nation tief verwurzelt und dem
                           chinesischen Volk in Fleisch und Blut übergegangen. So lautet etwa ein
                           alter chinesischer Sinnspruch: „Ein kriegslustiges Reich, möge es auch
                           noch so stark sein, ist dem Untergang geweiht.“ Zahlreiche ähnliche
                           Sprichwörter und Weisheiten sind von Generation zu Generation
                           überliefert, etwa „Frieden ist das höchste Gebot“, „Harmonie unter
                           Respekt vor Unterschieden“, „Schwerter zu Pflugscharen schmieden



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