Page 3 - Rede im Hauptquartier der UNESCO
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REDE IM HAUPTQUARTIER DER UNESCO
Erstens erstrahlen die Zivilisationen in vielerlei Farben, erst diese
Mannigfaltigkeit hat den Austausch und das gegenseitige Lernen so
wertvoll gemacht. So wie das Sonnenlicht aus sieben Spektralfarben
besteht, ist auch unsere Welt äußerst farbenfroh. Die Kultur eines
Landes bzw. einer Nation formt ihr kollektives Gedächtnis. In ihrer
langen Geschichte hat die Menschheit viele strahlende Zivilisationen
hervorgebracht und diese haben sich in beeindruckender Vielfalt
entwickelt. Von der Urzeit der Jäger und Sammler bis in die Periode
des Ackerbaus, von der industriellen Revolution bis hin ins Zeitalter
der Informationsgesellschaft entstand ein spannender Atlas der
Zivilisationen, in dem die großen Momente der Zivilisationsgeschichte
auf herzerwärmende Weise beschrieben sind.
Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Eine einzige Blume macht
noch keinen Frühling, dieser tritt erst ein, wenn der Garten voller
Blumen ist.“ Wie eintönig wäre unsere Welt doch, gäbe es auf ihr
nur eine Blumenart, mögen ihre Blüten auch von noch so großer
Schönheit zeugen. Sowohl die chinesische Zivilisation als auch alle
anderen Zivilisationen der Welt sind gleichsam Früchte der gesamten
menschlichen Zivilisationsentwicklung.
In Frankreich habe ich den Louvre besichtigt, in China das
Palastmuseum. Dort sind allerlei Kunstschätze aufbewahrt. Und gerade
die vielfältigen Früchte der verschiedenen Zivilisationen, welche die
Kunstschätze präsentieren, ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Der Austausch und das gegenseitige Lernen zwischen den Kulturen
dürfen nicht auf dem Respekt vor der einen und der Herabsetzung einer
anderen Zivilisation fußen. Die Chinesen erkannten schon vor über 2000
Jahren den Grundsatz, „dass es in der Natur der Dinge liegt, dass diese
unterschiedlich sind“. Das Vorantreiben des interkulturellen Austausches
und gegenseitigen Lernens dient dazu, das Spektrum der Zivilisationen
der Menschheit zu bereichern, damit die Menschen aller Länder ein
noch reicheres Geistesleben genießen und eine Zukunft mit noch mehr
Wahlmöglichkeiten schaffen können.
Zweitens sind alle Zivilisationen gleichberechtigt, gerade dies schafft
letztlich die Voraussetzung für Austausch und gegenseitiges Lernen
auf gleicher Augenhöhe. Alle Zivilisationen sind gleich wertvoll, sie
haben ihre eigenen Stärken und Vorzüge. Die Welt kennt weder makel-
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