Page 7 - Rede im Hauptquartier der UNESCO
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REDE IM HAUPTQUARTIER DER UNESCO


                           und Arzneimittel, Seide, Porzellan, Tee und dergleichen gelangten
                           über die Jahrhunderte aus China in den Westen und wurden zu einem
                           wesentlichen Bestandteil des Alltagslebens der Menschen dort. Das Buch
                           „Die Reisen des Marco Polo“ weckte bei zahlreichen Menschen Fernweh
                           nach China.
                               Ihnen müsste die Terrakotta-Armee des Qin-Kaisers (221 v. u.
                           Z. – 207 v. u. Z.) bekannt sein, die auch als „Armee unter der Erde“
                           bezeichnet wird. Nachdem der ehemalige französische Präsident
                           Jacques Chirac diese archäologische Stätte besichtigt hatte, sagte er:
                           „Wer die Pyramiden nicht besucht hat, der ist nicht richtig in Ägypten
                           gewesen; wer die Terrakotta-Armee des Qin-Kaisers nicht besichtigt
                           hat, der war nie richtig in China.“ Im Jahr 1987 wurde dieser chinesische
                           Kulturschatz, der mehr als 2000 Jahre im staubigen Boden verborgen
                           geschlummert hat, in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
                           Es gibt noch eine Reihe weiterer Früchte der chinesischen Zivilisation,
                           die von der UNESCO in diese Liste, in die Liste des immateriellen
                           Weltkulturerbes bzw. in das Register des Weltdokumentenerbes
                           aufgenommen wurden. Hiermit möchte ich der UNESCO meinen
                           herzlichen Dank für ihren Beitrag zum Schutz und zur Verbreitung der
                           chinesischen Zivilisationsfrüchte aussprechen!

                           Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
                               wir leben heute in einer bunten Welt, die aus unterschiedlichen
                           Kulturen,  Volkszugehörigkeiten,  Hautfarben,  Religionen  und
                           verschiedenen Gesellschaftssystemen besteht, und die Völker aller
                           Länder bilden gemeinsam eine Schicksalsgemeinschaft, in der jeder des
                           anderen bedarf.
                               Die Chinesen haben schon seit Langem den Grundsatz „Harmonie
                           unter Respekt vor Unterschieden“ verinnerlicht. Der chinesische
                           Historiker Zuo Qiuming, der vor 2500 Jahren lebte, protokollierte
                           in seinem Werk „Zuozhuan“ einige Äußerungen von Yan Zi, einem
                           Staatsmann des Staates Qi, zum Begriff der Harmonie: „Harmonie ist
                           wie eine Suppe. Man braucht Wasser, Feuer, Essig, Fleischpaste, Salz und
                           Essigpflaumen, um Fisch oder Fleisch zu kochen. (...) Auch bei der Musik
                           ist es gleich wie mit dem Geschmack. Sie klingt nur dann gut, wenn
                           Atemtechnik, Rhythmus, Genre, Musikinstrumente, Fünftoneinsatz,



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