Page 5 - Gemeinsamer Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit

AUFBAU EINER SCHICKSALSGEMEINSCHAFT DER MENSCHHEIT

Ein alter chinesischer Philosoph sagte einst: „Das Rechtssystem
stellt den Anfang der Regierungsführung dar.“ Hier in Genf haben die
Länder auf Grundlage der UN-Charta eine Reihe von internationalen
Konventionen und juristischen Dokumenten unter anderem über
Politik und Sicherheit, Handel und Entwicklung, soziale Fragen und
Menschenrechte, Wissenschaft und Technik und Gesundheit, Arbeit und
geistiges Eigentum sowie Kultur und Sport besiegelt. Die Lebenskraft
der Gesetze liegt in deren Umsetzung. Es obliegt also allen Ländern,
die Autorität der internationalen Rechtsordnung zu wahren, ihre Rechte
gesetzesgemäß auszuüben und ihre Pflichten nach bestem Gewissen
zu erfüllen. Die Lebenskraft der Gesetze liegt auch in Fairness und
Gerechtigkeit. Alle Länder und internationalen Justizbehörden sollten
für eine gleiche und einheitliche Anwendung des Völkerrechts sorgen
sowie das Messen mit zweierlei Maß und eine selektive Anwendung des
Völkerrechts vermeiden, um echte Gleichheit und Gerechtigkeit in der
Welt zu realisieren.
In China pflegen wir zu sagen: „Der Ozean ist deshalb so riesig, weil
er Hunderte von Flüssen in sich aufnimmt.“ Offenheit und Inklusivität
haben Genf zu einem Zentrum der multilateralen Diplomatie gemacht.
Wir sollten die Demokratisierung der internationalen Beziehungen
weiter vorantreiben und es entschieden ablehnen, dass nur ein Land die
Vorherrschaft hat oder nur einige wenige Länder die Welt regieren. Alle
Länder sollten gemeinsam die Zukunft der Welt gestalten, gemeinsam
internationale Regeln ausarbeiten, die globalen Angelegenheiten
gemeinsam regeln und Schulter an Schulter dafür sorgen, dass die
Früchte der Entwicklung allen zuteilwerden.
Im Jahr 1862 warf Henry Dunant in seinem Buch „Eine Erinnerung
an Solferino“ die Frage auf, ob es möglich sei, humanitäre Organisationen
einzurichten und humanitäre Konventionen abzuschließen. Die
Antwort kam ein Jahr später mit der Gründung des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). In den vergangenen über 150
Jahren ist das Rote Kreuz zu einem geistigen Symbol und einem Banner
geworden. Angesichts häufiger humanitärer Krisen sollten wir den
Geist der Menschlichkeit, der Nächstenliebe und der Einsatzbereitschaft
pflegen und unschuldig in Not geratenen Menschen Liebe und
Hoffnung spenden. Wir sollten die Grundprinzipien der Neutralität,

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